H. Brestrich
Den kompletten Artikel können Sie in unserem Kompendium "Anästhesiologie" nachlesen.
Zusammenfassung
Die intraoperative Überdruckbeatmung ist für einen großen Teil der PPK verantwortlich.
Niedrige TV führen nach Studienlage zu einer deutlichen Reduktion der PPK. Die Einstellung des TV in Relation zur vorhandenen FRC wäre physiologisch betrachtet sinnvoller als eine Berechnung nach Idealgewicht.
Der Stellenwert von PEEP und RM ist nach Studienlage ungesichert. Unter physiologischen Gesichtspunkten ist eine Individualisierung des PEEP sinnvoll, wenn sie zur Reduktion der durch die Beatmung an die Lunge abgegebenen Energie führt. Ein PEEP-Versuch zur Optimierung von TV, Hubdruck, Compliance, Oxygenierung und Hämodynamik sollte vor allem bei kardiopulmonal vorerkrankten und adipösen Patienten sowie bei thorakalen und abdominellen Eingriffen durchgeführt werden. Eine Beatmung mit geringstmöglichem Hubdruck < 15 mbar ist anzustreben.
Die Optimierung der Ventilation durch Einstellung von Atemfrequenz und I:E-Verhältnis gemäß Flow-Kurve kann ebenfalls zur Reduktion des Hubdrucks führen. Ist trotz vollständiger Beachtung der geschilderten Maßnahmen eine ausreichende Ventilation (Normokapnie) unter Einhaltung der Grenzwerte nicht zu erzielen, so sollte eine permissive Hyperkapnie oder ein extrakorporales Verfahren zur Lungenprotektion in Betracht gezogen werden.
Zitierweise:
Brestrich H (2023). Beatmung in der Anästhesie. In: Eckart J, Jaeger K, Möllhoff T (Hrsg.), Anästhesiologie, Kap. 14.4.4, 83. Erg.-Lfg. 1/23. ecomed Medizin, Landsberg
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