Die Schweiz könnte vor einer neuen Opioidwelle stehen – höchste Zeit für vorbereitende Maßnahmen

Marc Vogel, Johannes Strasser, Thilo Beck, Jeorge Riesen, Olivier Simon und Daniele
Zullino, Vorstand der Schweizer Gesellschaft für Suchtmedizin (SSAM)

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Den kompletten Artikel können Sie in unserer Zeitschrift "Suchtmedizin" lesen. 

Zusammenfassung
Die dramatische Reduktion der Opiumproduktion in Afghanistan sowie das zunehmende Auftauchen hochpotenter synthetischer Opioide in Europa deuten darauf hin, dass es auch in der Schweiz zu einer ansteigenden Verbreitung letzterer Substanzen auf dem Schwarzmarkt kommen wird. Das Schweizer Behandlungssystem für Opioidabhängigkeit sowie die Einrichtungen der Schadensminderung sind zwar grundsätzlich gut ausgebaut, das Bewusstsein für diese Problematik in der Allgemeinbevölkerung und im Medizinsystem nimmt jedoch ab. Dies hat zur Folge, dass auch die Opioid-Agonisten-Behandlung als Therapie der Wahl zunehmend unter Druck gerät. In diesem Artikel werden Maßnahmen skizziert, wie die Schweiz die Gelegenheit nutzen sollte, sich auf die absehbare Welle synthetischer Opioide vorzubereiten. Insbesondere Maßnahmen zum Monitoring des Konsums, Ausweitung bzw. Erhalt des Schadensminderungs- und Behandlungssystems, Abbau bürokratischer Belastungen, Schaffung der Voraussetzungen für eine breitflächige Abgabe des Opioidantagonisten Naloxon sowie die Sensibilisierung von Betroffenen, Bevölkerung und Fachpersonen werden vorgeschlagen.

Schlagwörter: Opioid, Fentanyl, Nitazene, Opioid-Agonisten-Behandlung, Schadensminderung

Switzerland could be facing a new wave of opioids – high time for preparatory measures

Abstract
The dramatic reduction in opium production in Afghanistan along with the increasing emergence of highly potent synthetic opioids indicate that the distribution of the latter substances on the black market will also increase in Switzerland. Although the Swiss treatment systemfor opioid addiction and harmreduction facilities are generally well developed, awareness of this problem among the general population and in the medical system is declining. As a result, opioid agonist treatment as the  treatment of choice is also coming under increasing pressure. This article outlines measures that Switzerland should take to prepare for the foreseeable wave of synthetic opioids. In particular, measures for monitoring consumption, expanding or maintaining the harm reduction and treatment system, reducing bureaucratic burdens, creating the conditions for widespread distribution of the opioid antagonist naloxone and raising awareness among those affected, the general public and specialists are suggested.
Keywords: Opioid, Fentanyl, Nitazene, Opioid agonist treatment, Harm reduction

Zitierweise:
Vogel M, Strasser J, Beck T, Riesen J, Simon O, Zullino D, Vorstand der Schweizer Gesellschaft für Suchtmedizin (SSAM) (2025). Die Schweiz könnte vor einer neuen Opioidwelle stehen - höchste Zeit für vorbereitende Maßnahmen. Suchtmedizin 27(1): 71-76

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