W. Struhal, M. Aigner
Den kompletten Artikel können Sie in unserem Kompendium "Aktuelle Therapie in der Neurologie" nachlesen.
Demenzerkrankungen stellen eines der besonders herausfordernden sozial- und gesundheitspolitischen Themen dar. Weltweit leiden derzeit etwa 50 Mio. Menschen an Demenz, jedes Jahr kommen etwa 10 Mio. neue Fälle dazu. Die Alzheimer-Demenz ist die häufigste Demenz mit etwa 60–70% der Erkrankungsfälle.
Bei der Diagnose einer Demenz handelt es sich um eine Syndrom-Diagnose. Die Diagnose muss auf anerkannten Kriterien fußen wie z.B. ICD-10. Es wird diesbezüglich auch dezidiert auf die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie verwiesen.
Die Diagnose wird gestellt, wenn folgende Kriterien erfüllt werden:
- Gedächtnis
- Verstehen und Durchführen komplexer Aufgaben und Urteilsfähigkeit
- räumliche Verarbeitung
- visuelle Funktionen
- Sprachfunktionen
- Verhalten mindestens 6 Monate vorbestehend.
Der unterschiedliche Schweregrad der Störungen führt zu der klinisch üblichen Einteilung in ein leichtes, mittelschweres und schweres Demenzsyndrom. Diese Unterscheidung ist auch für das therapeutische Vorgehen von Bedeutung. Ein häufig verwendeter Screeningtest ist der Minimental State Examination (MMSE). Der MMSE ist abhängig von Sprachkompetenz und Bildungsniveau und er ist zur Schweregradeinteilung für bestimmte Demenzen (u.a. Frontotemporale Demenz, FTD) weitgehend ungeeignet. Daher sollte die Schweregradeinteilung demenzieller Erkrankungen generell unter Berücksichtigung der gesamten vorliegenden Information getroffen werden.
Zitierweise:
Struhal W, Aigner M (2021). Demenz. In: Grisold W, Berlit P (Hrsg.). Aktuelle Therapie in der Neurologie, 48. Erg.-Lfg., ecomed Medizin Landsberg
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