Auszug aus dem Handbuch der Infektionskrankheiten:
- Erreger: Mindestens sieben Fadenwurm-Arten (s.o.).
- Einstufung des Erregers nach Biostoffverordnung: Risikogruppe 2.
- Vektor: Mücken sind die Überträger dieser sog. Filarien.
- Epidemiologie: Artspezifische, weltweite Verbreitung in warmen Ländern mit ausreichender Feuchte und zahlreichen Mücken, hohe Prävalenzraten bei Menschen und Überträgermücken in vielen Regionen.
- Übertragung: Beim Stich von Blut saugenden Mücken oder Bremsen werden die Erreger (nach einer kurzen Reifezeit und Reproduktion im Vektor) von Mensch zu Mensch übertragen.
- Inkubationszeit: Monate (3–36!)
- Krankheitsbilder: Artspezifisch und abhängig von der Anzahl der im betroffenen Menschen lebenden adulten Würmer.
- Differenzialdiagnosen: Bakterielle Infektionen und andere Parasitosen.
- Labordiagnostik: Direkter mikroskopischer Nachweis der etwa 300 μm langen Larven (Mikrofilarien) im Blut bzw. in der Haut. Serologische Tests sind zwar verfügbar, aber nicht artspezifisch.
- Therapie: Schwierig! Aktuell gibt es viele Entwicklungen! Ivermectin bei Onchocerciasis, Diethylcarbamazin, Doxycyclin, Rifampicin, Albendazol bei verschiedenen Erregern bei den Filariosen.
- Gesetzliche Regelungen: Keine.
- Bedeutung als Berufskrankheit: Ist sowohl bei Laborinfektionen als auch bei Personen gegeben, die für Firmen oder Institutionen in Endemiegebieten arbeiten.
- Schutzimfpung: Keine.
- Amtliche Impfempfehlungen: Keine
- Prophylaxe: Schutz vor Stichen der Überträgermücken durch Repellents und Anbringen von Mückennetzen über Schlafstellen; Chemoprophylaxe durch Diethylcarbamazin.
Zitierweise:
Mehlhorn H (2019). Filariosen (inklusive Onchozerkose). In: Meyer C (Hrsg): Handbuch der Infektionskrankheiten. Kap. VIII–7.10, 83. Erg.Lfg., ecomed Medizin, Landsberg