Perspektive Zukunft: Lebertransplantation bei kolorektalen Metastasen?

F. Rauchfuss , S. Nadalin , U. Settmacher

(Epidemiologische) Vorbemerkungen
Das kolorektale Karzinom ist weltweit, gemessen an den Neuerkrankungen, das dritthäufigste Malignom und steht bei den Malignom-assoziierten Todesursachen nach dem Bronchialkarzinom auf dem 2. Platz in der WHO-Statistik.

Ein ähnliches Bild findet sich in Deutschland: Auch hier ist, gemessen an den Krebsneuerkrankungen, das kolorektale Karzinom das dritthäufigste Malignom und steht bei den Malignom-bedingten Todesursachen an 3. Stelle (wobei sich, je nach Geschlecht, die häufigsten und zweithäufigsten Malignome unterscheiden). Zum Zeitpunkt der Diagnosestellung des Primärtumors haben bereits 14,5–20 % der Patienten Lebermetastasen ausgebildet (synchrone Metastasierung). Weitere 10–30 % der Patienten entwickeln in den Jahren nach der Diagnosestellung Lebermetastasen. Goldstandard in der kurativen Therapie ist die Resektion der Metastasen, welche, verglichen mit einer alleinigen Systemtherapie einen deutlichen Überlebensvorteil mit sich bringt (5-Jahres-Überlebensrate nach Leberteilresektion 43 % bzw. 56 % gegenüber ca. 20 % unter Systemtherapie +/- selektiver interner Radiotherapie. Wenngleich auch erweiterte Leberteilresektionen, wie beispielweise im Rahmen eines „Associating liver partition and portal vein ligation for staged hepatectomy“ (ALPPS) deutliche Überlebensvorteile bringen, zeigen sich trotz dieser ambitionierten chirurgischen Ansätze Rezidivraten bis zu 71 %.

Problematisch ist zudem, dass bei lediglich 20–30 % aller Patienten mit kolorektalen Lebermetastasen eine Leberteilresektion und damit potenzielle Kuration durchführbar ist.

Gründe für Nicht-Resektabilität können sein:

  • das postoperativ verbleibende Lebergewebe ist zu gering, um eine adäquate Leberfunktionaufrechterhalten zu können
  • die Leber ist aufgrund eines Chemotherapieinduzierten Leberschaden nicht für eine (u.U. erweiterte) Leberteilresektion geeignet
  • der Patient ist aufgrund von Co-Morbiditäten nicht für eine operative Therapie geeignet
  • es sind nicht-resektable extrahepatische Tumormanifestationen vorhanden.

Im Buch finden Sie den kompletten Beitrag mit weitergehenden Informationen.

Zitierweise:

Rauchfuss F, Nadalin S, Settmacher U (2021). Perspektive Zukunft: Lebertransplantation bei kolorektalen Metastasen? In: Jähne J, Königsrainer A, Ruchholtz S, Schröder W (Hrsg): Was gibt es Neues in der Chirurgie? Jahresband 2021, Kap. 1.8, ecomed Medizin, Landsberg

 

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