P. Dietz, A. Dresen
Abstract aus dem Handbuch der Arbeitsmedizin:
Das häufig unter „Hirndoping“ verstandene pharmakologische Neuroenhancement (PN) ist weniger ein individuelles, sondern bisweilen kollektives soziales Phänomen. Aus einer arbeitsepidemiologischen Perspektive auf die Facetten, Häufigkeiten und bedingenden Faktoren zum Substanzkonsum zur Leistungssteigerung zeigt sich PN mitunter als Produkt der modernen Arbeitswelt. So zeigen Studien, dass etwa jeder fünfte Akademiker schon einmal PN betrieben hat. Gerade bei missbräuchlichem und damit riskantem Konsum von Medikamenten und Drogen geht es häufig um Prädiktoren, die sich mit empfundenem Leistungs- und Termindruck sowie unsicherem Arbeitsplatz vor allem auf die Arbeitsbedingungen beziehen. Daraus lassen sich verhaltens- und verhältnispräventive Maßnahmen ableiten, um die Kluft zwischen beruflichen Anforderungen und Belohnungen bzw. zwischen Beschaffenheit von Anforderungen und Entscheidungsspielräumen des Arbeitnehmers zu verringern.
Zitierweise:
Dietz P, Dresen A (2019). Pharmakologisches Neuroenhancement: ein arbeitsepidemiologischer Überblick. In: Letzel S, Nowak D (Hrsg): Handbuch der Arbeitsmedizin. Kap. C IV–1, 52. Erg.Lfg., ecomed Medizin, Landsberg
Arbeitsphysiologie, Arbeitspsychologie, Klinische Arbeitsmedizin, Gesundheitsförderung und Prävention
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