Psychedelische Therapie zur Behandlung von Suchterkrankungen auf dem Vormarsch?

Christian G. Schütz, Markus Backmund 

| Suchtmedizin | Suchtmedizin

Den kompletten Artikel können Sie in unserer Zeitschrift "Suchtmedizin" lesen. 

Zusammenfassung:

Die psychedelische Therapie erfährt als mögliche Behandlungsmethode für Suchterkrankungen zunehmende Aufmerksamkeit. Sie basiert auf Substanzen wie Psilocybin, LSD und MDMA, die historisch z. T. für rituelle Anwendungen und gegenwärtig als Partydroge verwendet werden. Auch wenn in Australien Psilocybin für depressive Erkrankungen und MDMA für PTBS zugelassen wurden, bleibt die Diskussion weiterhin kontrovers. Die meistverwendeten Psychedelika zeigen in kontrollierten Behandlungen wenige Nebenwirkungen neben den „erwünschten“ akuten psychedelischen Wirkungen. Neurobiologische Studien deuten darauf hin, dass Psychedelika unter anderem das Serotoninsystem beeinflussen, was Grundlage für ihre potenzielle Wirkung in der Suchttherapie sein könnte. Obwohl Psilocybin vielversprechende Ergebnisse in der Behandlung der Alkohol- und Nikotinsucht zeigt, ist die Forschung in einem frühen Stadium. Es bestehen Bedenken hinsichtlich Sicherheit, Patientenauswahl und der Verblindung in Studien. Bisher wurden Studien mit einer hochselektiven Population durchgeführt. Die psychedelische Therapie bietet vielversprechende Ansätze in der Suchtbehandlung, erfordert jedoch weitere Forschung und Vorsichtsmaßnahmen, um ihre Wirksamkeit und Sicherheit zu gewährleisten.

Psychedelic therapy for the treatment of addictions on the rise?

The psychedelic therapy is gaining increased attention as a potential treatment method for addiction. It is based on substances such as Psilocybin, LSD, and MDMA, historically known for ritualistic applications, currently more for their recreational use. Although Psilocybin for depressive disorders and MDMA for PTSD have been approved in Australia, the discussion remains contentious. The most commonly used psychedelics show few side effects in controlled treatments. Neurobiological studies suggest that psychedelics influence mainly the serotonin system, explaining their potential as medication to treat addictions. While Psilocybin demonstrates promising outcomes in treating alcohol and nicotine addiction, research is in its early stages. Concerns persist regarding safety, patient selection, and blinding in studies. So far studies have been conducted in highly selected studies. Psychedelic therapy presents promising approaches in addiction treatment but requires further research and precautions to ensure its effectiveness and safety. 

Zitierweise: 
Schütz Ch, Backmund M (2023). Psychedelische Therapie zur Behandlung von Suchterkrankungen auf dem Vormarsch? Suchtmedizin 25(6): 319-324

Krausz / Backmund / Walter / Soyka / Haltmayer † / Bruggmann

Addiction Medicine

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