Was gibt es Neues in der Behandlung des Charcot-Fußes?

A.T. Mehlhorn

Die Charcotsche Neuropathische Osteoarthropathie (NOAP) bzw. der Charcot-Fuß ist eine der schwerwiegendsten Erkrankungen des Fußes, die mit schweren Destruktionen der Knochen und Gelenke einhergeht. Im Initialstadium kommt es zunächst zu einer ausgedehnten Entzündung der Weichteile, der Knochen und Gelenke. Dies geht mit einer Rötung und Überwärmung der Haut einher. Als Ursache der Erkrankung werden verschiedenste Polyneuropathien genannt, die häufigste davon ist die diabetische periphere Polyneuropathie.

Es wird vermutet, dass pathologische Nervensignale einen unkontrollierten, lokalen Knochenabbau vermitteln. Die Interaktion von katabolem Knochenstoffwechsel, Diabetes mellitus, sensomotorischer Neuropathie, autonomer Neuropathie und möglichem vorangegangenem Bagatelltrauma resultieren in einer akuten Entzündung. Diese ist dann durch unterschiedliche Muster der Knochendestruktion charakterisiert.

Die Veränderungen des Fußes können je nach Form und Ausprägung der Polyneuropathie zu starken Schmerzen führen; meist schützen diese jedoch vor stärkeren Deformitäten, da eine unkontrollierte Belastung des Fußes durch den Schmerz vermieden wird. Bei fortgeschrittener Polyneuropathie scheint es dann zu einem groben Kollaps der Fußwurzel mit Desintegration des kompletten Fußskelettes und Durchbruch von Knochen durch die Haut zu kommen. Dies führt meist zu nicht mehr abheilenden Ulcera der Fußsohle, die ohne weitere Behandlung zur Infektion des Fußes und Ausbildung einer destruierenden Osteomyelitis führt. Dies hat den Verlust der Extremität zur Folge.

Nach der oben beschriebenen schweren Entzündung des Fußes kommt es zum Abklingen der akuten Symptomatik, gefolgt von einer Fragmentation der betroffenen Knochen, von einer Konsolidierung und von einer wieder zunehmenden Knochenneubildung. Wie oben bereits angesprochen sind nur lokalisierte Areale des Fußes betroffen, am häufigsten betreffen diese die Lisfrancschen Gelenke. Des Weiteren können die Zehengelenke oder aber auch das Chopart- Gelenk in Kombination mit dem Subtalargelenk betroffen zu sein (siehe Tab. 1 im Buch). Bei der schwersten und komplikationsprächtigsten Form sind die oberen Sprunggelenke betroffen, hier kommt es regelhaft zu schweren Luxationen mit druckbedingten Ulzerationen. Des Weiteren ist in seltenen Fällen auch der Befall von Kniegelenken, Hüftgelenken und Handgelenken beschrieben.

Im Buch finden Sie den kompletten Beitrag mit weitergehenden Informationen zum aktuellen Stand der Therapie.

 

Zitierweise:
Mehlhorn AT (2020). Was gibt es Neues in der Behandlung des Charcot-Fußes? In: Jähne J, Königsrainer A, Südkamp N, Schröder W (Hrsg): Was gibt es Neues in der Chirurgie? Jahresband 2020, Kap. 6.3, ecomed Medizin, Landsberg

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