Update Kinderanästhesie

F. Fideler

| AINS | Chirurgie | Anästhesiologie

Den kompletten Artikel können Sie in unserem Kompendium "Anästhesiologie" nachlesen.

Während der letzten Jahre hat sich zunehmend gezeigt, dass durch die Optimierung prä-, peri- und postoperativer Abläufe in der Kinderanästhesie eine bessere und schnellere Erholung von erfolgten Interventionen ermöglicht wird. Dies wird im Angloamerikanischen mittlerweile als enhanced recovery after surgery (ERAS) auch als interdisziplinärer Handlungsansatz aller an der Intervention beteiligter Fachabteilungen beschrieben.

Die Fokussierung auf eine perioperativ gute Überwachung stellt anästhesiologisch hierbei die entscheidende Grundlage für ein gutes Outcome. In der Vermeidung von respiratorischen, kardialen, allergischen oder neurologischen Komplikationen liegt gemäß der prospektiven Multicenterstudie „Anaesthesia Practice In Children Observational Trial“ (APRICOT) das größte Potenzial, um das Outcome zu verbessern. Die Inzidenz an schweren kritischen anästhesiologischen Ereignissen durch die genannten Faktoren bei Kindern lag hier bei 5,2 %. Als substanzieller Bestandteil jeder Kindernarkose kann so die Aufrechterhaltung von Normotension, Normoxie, Normokapnie, Normoglykämie, Normonatriämie, Normothermie sowie suffizienter Analgesie gesehen werden.

Die anästhesie- und operationsassoziierte Mortalität bei älteren Kindern geht dadurch inzwischen in einigen Zentren gegen Null (1 von 10.000). Bei Neugeborenen und Säuglingen beträgt sie jedoch immer noch 5 von 10.000.

Nicht zuletzt sind es respiratorische Probleme, die das Risiko eines Herz-Kreislauf-Stillstandes in Zusammenhang mit einer Narkose in dieser Patientengruppe erhöhen.
Das Auftreten von Komplikationen korreliert aber auch stark mit der Erfahrung des Anästhesisten. Bradykardien und Herz-Kreislauf-Stillstände treten bei Anästhesisten, die in der Kinderanästhesie unerfahren sind, 2,5- bis 5-mal häufiger auf als bei erfahrenen Kinderanästhesisten.

Neben diesen individuellen Fähigkeiten sind aber auch die institutionellen Möglichkeiten entscheidend für das Outcome der Patienten. So kam es nach dem Auftreten von schweren Komplikationen in Krankenhäusern mit geringem Fallaufkommen 2- bis 3-mal häufiger zum Versterben der betroffenen Patienten, dem sogenannten „Failure to Rescue“. Hier zeigte sich eine eingeschränkte Möglichkeit, entstehende Komplikationen zu beherrschen.



Zitierweise:
Fideler F (2021). Update Kinderanästhesie. In: Eckart J, Jaeger K, Möllhoff T (Hrsg.). Anästhesiologie, 72. Erg.-Lfg., Landsberg: ecomed Medizin

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